Bestandsbezeichnung:
Bezirkskrankenhaus (BKH) Erlangen, Personalakten
Bestandsbeschreibung:
Geschichte der Heil- und Pflegeanstalt Träger des Bezirkskrankenhauses (BKH) ist heute der Bezirk Mittelfranken. Sein Vorläufer, die Kreisgemeinde des Rezatkreises, ab 1837 Mittelfranken, ließ die ursprüngliche Anstalt seit 1834 errichten. 1846 wurde sie im Nordosten Erlangens eingeweiht. Die Anstalt fungierte als sogenannte Kreisirrenanstalt und war für den gesamten Regierungsbezirk zuständig, erst um 1910 wurde eine weitere Kreisirrenanstalt in Ansbach errichtet. Die Stadt Erlangen ermöglichte den Bau der Anstalt durch große finanzielle Zuschüsse. 1903 bezog die Psychiatrische und Nervenklinik der Universität Erlangen einen Teil des Gebäudetraktes. Die universitäre Abteilung wurde ärztlich selbständig betrieben, ansonsten war sie Teil der Heil- und Pflegeanstalt und dufte nur mit Kranken der Anstalt belegt werden. Seit 1911 war Gustav Kolb Direktor der Anstalt in Erlangen, er führte in den 1920er Jahren die "offene Fürsorge" ein, was sehr modern war. Seit ca. 1910 hieß die Kreisirrenanstalt dann Heil- und Pflegeanstalt, seit 1966 Bezirkskrankenhaus. Seit 1972 wurde an einem Neubau gearbeitet, die Klinik sollte aus der Stadt heraus an die Peripherie verlegt werden. 1977 erfolgte schließlich die Verlegung des Bezirkskrankenhauses in den Westen der Stadt. 1978 ging das Gelände der alten Klinik an die Universität Erlangen, die Mehrzahl der Gebäude wurde letztlich abgerissen. Die Klinik wurde 1997 umbenannt in "Klinik am Europakanal". - Auch in Erlangen wurden im Dritten Reich zahlreiche Patienten zwangssterilisiert, ca. 1.000 fielen den Tötungsaktionen der Euthanasie zum Opfer. Die Akten der Euthanasieopfer findet man, sofern erhalten, im Bundesarchiv in Berlin. Die Klinik am Europakanal Erlangen bot 2010 Personalakten zur Übernahme an. Aus einer Vielzahl an Personalakten wurde eine Auswahl getroffen. Ausgewählt wurden vorrangig ältere Personalakten, d.h. Akten über vor 1890 geborene Personen, des weiteren alle Akten über Ärzte, außerdem die am 6., 16. oder 26 eines Monats geborenen Personen sowie Personen mit besonderen Funktionen, etwa Oberpfleger, Bezirksoberpfleger, Abteilungsoberpfleger, Gutsverwalter des Guts Eggenhof, Oberwerkmeister. Es war allerdings nicht möglich, alle Personalakten nach diesen Kriterien durchzusehen, so dass die Auswahl sicherlich nicht vollständig ist. Akten über Ärzte waren außerdem sehr selten. Ein Teil der Akten besteht nur aus dem sog. Reserveakt, bei anderen fehlen offensichtlich Teile, was nicht auf die Auswahl des Archivs zurückzuführen ist. Die Laufzeit der Akten umfasst die Zeit um 1900 bis Ende der 1960er Jahre. Der Bestand ist vollständig in EDV verzeichnet, aber aufgrund der Schutzfristen nur nach Prüfung einsehbar.