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StAN, Nürnberger Prozesse, KV-Prozesse, Fall 11 (= Weizsäcker-Prozeß)

Archiv

Archiv Kürzel: 
StAN
Archivgliederung: 
StA Nürnberg

Bestand

Bestandsbezeichnung: 
Nürnberger Prozesse, KV-Prozesse, Fall 11 (= Weizsäcker-Prozeß)
Bestandsnummer: 
501 11
Bestandsbeschreibung: 
Der Wilhelmstraßenprozess war der vorletzte, umfangreichste und zeitlich längste der zwölf Nachfolgeprozesse gegen Verantwortliche des Deutschen Reichs zur Zeit des Nationalsozialismus. Angeklagt waren führende Angehörige des Auswärtigen Amts und anderer Ministerien sowie weiterer nationalsozialistischer Dienststellen. Dementsprechend war auch die englische Bezeichnung gewählt: „The Ministries Trial” („Der Ministerien-Prozess“). Im Deutschen wurde der Prozess nach der Berliner Wilhelmstraße benannt, in der neben dem Auswärtigen Amt auch die Dienststellen weiterer Angeklagter ihren Sitz hatten. Offizieller Name war „The United States of America vs. Ernst von Weizsäcker et al.“ Die Prozessdauer erstreckte sich von der Anklageerhebung am 15. November 1947, über die Verhandlungen vom 6. Januar bis 18. November 1948 und Beratungen bis zur Urteilsverkündung am 11. April 1949. Das Strafmaß wurde am 13. April 1949 mitgeteilt, die Berichtigungsbeschlüsse am 12. Dezember 1949. Unter den 21 Angeklagten befanden sich acht leitende Angehörige des Auswärtigen Dienstes, unter ihnen Edmund Veesenmayer, der als Bevollmächtigter die Deportation der Juden in Ungarn in Gang gesetzt hatte, und Ernst von Weizsäcker, der als Repräsentant einer nationalkonservativen „traditionellen politisch-bürokratischen Führungsschicht“ galt. Daneben wurden vier Personen als Vertreter für Bankwesen, Industrie und Vierjahresplanbehörde angeklagt und einzeln Angehörige der Reichskanzlei, aus dem Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, dem Reichsfinanzministerium, dem Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion, dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, dem Reichsinnenministerium sowie dem Reichssicherheitshauptamt beziehungsweise SS-Hauptamt. Die Anklagepunkte lauteten Planung, Vorbereitung, Einleitung und Führung von Angriffskriegen und Invasionen; der gemeinsame Plan und die Verschwörung; Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Ermordung und Misshandlung von Kriegsteilnehmern und von Kriegsgefangenen; Gräueltaten und strafbare Handlungen gegen deutsche Staatsangehörige aus politischen, rassischen und religiösen Gründen zwischen 1933 und 1939; Gegen die Zivilbevölkerung begangene Gräueltaten und strafbare Handlungen; Raub und Plünderung; Zwangsarbeit), Mitgliedschaft in verbrecherischen Organisationen. Der Bestand ist vollständig in EDV verzeichnet.
Umfang AE: 
1843
Umfang lfm: 
61,5
Zugänglichkeit: 
teilweise zugänglich

Findmittel

Titel des Findmittels: 
Staatsanwaltschaft b. d. Landgericht Nürnberg-Fürth, III
Untertitel des Findmittels: 
Rep. Nr.: 279/5/S III
Kernlaufzeit des Findmittels: 
1954-1959
Verzeichnet von: 
Abgabeverzeichnis der Staatsanwaltschaft LG Nürnberg-Fürth
Jahr der Fertigstellung: 
1985
Untergruppe: 
Anklagedokumentenbücher verschiedene Betreffe und Anklagepunkte
Titel Bestandsserie: 
KV-Prozesse, Fall 11 (= Weizsäcker-Prozeß)
Signatur der Bohemica: 
B75, B101, B134, B135, B185, B186, B187, B195, B202, B204, B218
Bohemica-Beschreibung: 
Unter anderem Gräueltaten und Maßnahmen gegen die Zivilbevölkerung in der Tschechoslowakei (Nr. B75). Germanisierung unter anderem in der Tschechoslowakei (Nr. B101). SS und allgemein, unter anderem zur Tschechoslowakei (Nr. B134, B135). Unter anderem zu Plünderungen, zur deutschen Politik und zur Rolle der deutschen Banken in der Tschechoslowakei, Aneignung der Sudetenfilialen der Böhmische Escompte Bank (BEB) und der Zivno durch die Dresdener Bank (Nr. B185), Prager Niederlassung der BEB und die Rolle der BEB bei der Arisierung der Tschechoslowakei (Nr. B186), ähnliches (Nr. B202). Plünderungen, Brünner Skoda- und Waffenwerke, tschechische Kohle-Industrie (Nr. B187), Plünderungen unter anderem in der Tschechoslowakei (Nr. B204, B218). Die Anklagepunkte V, VI und VII, unter anderem zu der "Bohemia-Keramische Werke AG" bei Neu-Rohlau (Nr. B195).

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