Bestandsbezeichnung:
Nürnberger Prozesse, KV-Prozesse, Fall 5 (= Flick-Prozeß)
Bestandsbeschreibung:
Der Flick-Prozess war der fünfte von insgesamt zwölf Nürnberger Nachfolgeprozessen gegen Verantwortliche des Deutschen Reichs zur Zeit des Nationalsozialismus, die im Nürnberger Justizpalast vor einem US-amerikanischen Militärgericht durchgeführt wurden. Der Prozess richtete sich gegen den Großindustriellen Friedrich Flick und fünf seiner Führungsleute Otto Steinbrinck, Bernhard Weiß, Konrad Kaletsch, Hermann Terberger und Odilo Burkart. Alle Angeklagten wurden diverser Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit beschuldigt; Flick und Steinbrinck warf man auch die Mitgliedschaft in Himmlers Freundeskreis vor, einer Gruppe, die die Nationalsozialisten finanziell unterstützte. Flick, dem es gelang, in der Zeit des Nationalsozialismus noch vor den Nazi-Größen und anderen Industriellen das bedeutendste deutsche Privatvermögen anzusammeln, wurde insbesondere wegen der Zwangsarbeit in seinen Betrieben angeklagt. Für Flick arbeiteten zwischen 40.000 und 60.000 Arbeiter. Die Arbeitsbedingungen in seinen Lagern waren selbst unter den damaligen Zeitumständen ausgesprochen grausam, was selbst eine Untersuchungskommission des NS-Staates im Dezember 1942 bemängelte. Der Bestand ist derzeit nur in analoger Form verzeichnet.