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2. November 1899 „Karlebeder Badeblatt und Wochenblatt“ Nr 250 Seite 5 Wiener Zörfe vom 2. November 1899 (Wiener officieller Toursbericht.) Maßnahmen des Generals White, dem sie ihr tiefes Mitgefühl ausdrückten. Die Blätter fordern die Nation auf, zu zeigen, daſs sie das Unglück mit Muth und Würde zu tragen wisse, ohne die Thatsachen zu verkleinern oder zu übertreiben. Condon, 1. Nov. Nach einer von den Abend- blättern veröffentlichten Depesche aus Ladysmith vom 30 October abends eröffneten die Boeren, welche bei Einbruch der Nacht ihre ursprüngliche Stellung wieder eingenommen hatten, neuerlich das Kanonenfeuer. Die Situation gilt als kritisch. Der Rückzug der Boeren war nur markiert und be- zweckte die Ablenkung der Streitkräfte weiter aus der Ebene, in der sich die Schlacht abgespielt hatte, nach der gebirgigen Gegend. London, 1. Nov. Der „Standard“ meldet unter dem 30. October aus Capftadt: Das Tele- gramm des Kailers Wilhelm an die Rayal-Dra- goner hat hier einen tiefen Eindruck gemacht. Es wird allgemein als eine bündige Antwort auf die Machinationen des Dr. Leyds betrachtet. London, 1. Nov. Der „Standard“ sagt in einem Art tel über den bevorstehenden Besuch des Kaisers Wilhelm in England, derselbe sei ein Er- eignis, das die getreuen Unterthanen der Königin mit dem Gefühle unbedingter Befriedigung be- trachten müssen. Manchester, 1. Nov. Das Cabinetsmitglied Chaplin hielt geftern hier eine polnische Rede, in welcher er u. a. sagte, daſs die Beziehungen zwischen Großbritannien und den Ver. Staaten nie eine befriedigendere und herzlichere Grundlage haiten als gegenwärtig und daſs beinahe dasselba von den Beziehungen Englands zu Deutschland und zu Kaiser Wilheim gesagt werden könne. (Leb- haf er Beijall.) Er hoffe, daſs der bevorstehende Besuch Kaiser Wilhelms viel dazu beitragen werde, beide Länder enger zu verbinden. Bezüglich der Transvaalfrage bemerkte Chaplia: Wir haben Un- glück gehabt, aber es wurde der Besehl erlassen, jeden Masn und jede Kanone, die wir verloren haben, zu ersetzen und es liegt kein Grund vor zu einer Panik oder zu Befürchtungen über den schließ lichen Ausgang des Krieges. Madrid, 1. Nov. Im Senate erklärte Almenar, daſs der mit den Vereinigten Staaten abgeschlossene Vertrag die Abtretung der Inseln Batanes und Calay nicht enthalte. Dieser Umstand wird als Basis für die Vethandlungen wegen der Befreiung der Gefangenen dienen können. — Die Kammer verhandelt die Zuckersteutr. London, 2. Nov. Die Abendblätter bringen eine Depische' aus Ladylmith vom 31. Oclober abends, gh welcher sich die Bewegung der Buten in sür5sl der Richtung entwickelt und den Zweck verfolgt, sich der Bahnstrecke bei Colenso zu be- mächtiges, um den Engländern den Vetkehr mit Pieterma'izburg und Durban abzuschneiden. London, 2. Nov. Die Presse schlägt heute bei Beurtheilung der Vorgänge am Kriegsschau- platze einen etwas schärferen Ton an. Die „Times“ äußern sich dahin, daſs der Plan des Generals White selbst für Civilisten gefährlich erscheinen muß. London, 2. Nov. Nach dem heutigen Mi- nisterrathe, welcher außergewöhnlich kurz war, hatten mehrere Mitglieder des Cabinets im auswärtigen Amte eine Besprechung mit dem Feldmarschall Wolfeley. Edinburgs, 2. Nov. Bei einem zu Ehren der nach Südafrita gehenden Officiere der Gordon- Hochland-Scott-Greys gegebenen Bankette sagte Lord Rosebery anknüpfend an die Nieder- lage bei Ladysmith, es sei möglich, das Eng- land in diesem Kriege noch andere Bataillone ver- lieren, daß noch andere Officiere ihr Leben opfern und daß Millionen werden aufgewendet werden müssen, von deren Zahl man sich nicht einmal eine Vorstellung mache. Das Eine aber sei sicher, England könne von einem Unternehmen, das es einmal begonnen habe, nicht ablassen. Später würden die Verantwortlichkeiten festzustellen sein, für den Augenblick aber müsse die gesammte Nation sich auf diejenigen verlassen, welche die Leitung der Ange- legenheiten des Landes in der Hand haben. Paris, 2 Nov. Aus Capstadt wird ge- meldet: Der General Gouverneur Milner ist über die Meldung der Afrikander sehr beunruhigt. — Die Gesammtverluste der Engländer bei Ladysmith betragen 3500 Mann. — Die Buren des Oranje Freistaates bemächtigten sich Colantys, wodurch dem General White, der angeblich verwundet sein soll, der Rückzug abgeschnitten ist. — Ebenso seien Bolesberg und Pomeroy genommen. — Die Uebergabe Mafekings wird ehestens er- wartet. Angekommene Kurgäste: Herr Schulem Pinkus I, Kaufmann mit Frau Dora aus Mrotschen [Insel Rügen] Herr Otto Lindner aus Meran [Gold'ner Baum] Herr Friedrich Rimpler, Stadtbaurath a. D a. Breslau [Hotel Hoysenstock] aus New-Yort [Residenz-Hotel] Deutsches Reich] [Baumbach] Verdau (Englische Flotte] Herr Wenzl Maschek, k. k. Waldheger a. Heidedörfel Zola] Frau Bertha aus Herr Jalob Baumgart, Kaufmann mit [Erzherzog Albrecht] Riga Weinhaus? Frau Margarethe Rustler aus Matzlbach Rittergutsbesitzer Herr Graf Alexander von Strachwitz, aus Wiersbel [Gold'ner Stern) Frau Alwine Petzold aus Gottesgrün Diamant] [Britania) Frau Marie Vecerit aus Spetla Herr Franz Lutter aus Landsberg [Alexandria) [Hotel Paradies] Herr Moriz Bladik aus Laibach Herr Philipp C. Hubbard, Kaufmann Frau Anna Winter aus Weseritz Herr Johann Würfel, Bäcker aus Gabe Herr Oskar Möbius, Baumeister aus 2 K. k. Staatsbahndirection Fiksen. (Derzeitiger Staud der Verkhrsunter- brechungen auf den österr. Bahnen.) Infolge der Ueberschwemmungen sind zur Zeit noch folgende Strecken auf den österr Bahnen gesperrt: Hüttau —Bischofs- hofen, Grü burg—Aonitz (Steyrtbalbahn), Mauerkirchen Braunen bis 15. November 1899 und“ Strobl—Ischl (Salzkammergut-Localbahn) auf nubestimmte Dauer. Unesrolotzische Beedaßkunces. von Feanz Beraharth, k. u. l. Hof-Optiter, Karlsbad. Alle Wese. 7. Novemher Uhr Nchmn 6 Uhr Ahr. 731 731 +8* 7.5 3.5 heiter bewölkt heiter Maximum + 9'5. Ertreme d. Temperatuer des Vortages Bemerkungen: Ziemlich heiter. Saeleezerst. Denperatur 8 Uir 731 m Einheltliche Staatsschuld in Noten .. Einheitliche Staatsschuld in Silber .. Oesterreichische Goldrente ... Kronenrente 41/4. Ungarische Goldrente 4/1 ... Kronenregte 41/4..... Oesterr-ung. BanksRetien. Treditactien... London vista ..... . Deutsche Reichsbintn. für 100 Mt. d. R. W. -Mart-Stücke Zwanzig-Francs-Stücke .. Italienische Banknoten ... Raad-Ducaten... 98.20 117.40 99.45 11650 9535 902. — 37050 120671/2] 59 - 11.79 9.581/4 44.75. 5.70 Wien, 2. November 1899. (Schluss-Course.) Mgirente 9955 Sest. Tronenrente99.45 Silberrente9920 Oest. Goldrente 117.40 Ung. Goldrente ..11650 Ung. Kionenanl.95.35 1960er Lose ganze. 134.75 1860er„ Fünftel 15550 1864er196.50 Credit-Lose197.— 16750 Wr. Communaliose —.— Theißlose.. 137.75 Türienlose 58.— Creditactien .37050 Fngban15050 fntondani.30575 Länderbani .237.— Ung. Credibani376.— akvern 270.— encredt349.— ohm.Unionbant 131.75 5. — Ziono.... gzernowitz —— atn33425 ob7275 Graz-töfl—— Nordbahn ... —— .238.— “e575 637. Böhm. Westbahn — Pardubitzer... Elbethalbabn25225 Böhm. Nordbahn8 Buschtiehr. Lit. A 1670.— uLit621 — Localbahnen Prag-Durer —.— Aussig-Teplitzer1610 — Wiener Tramway .428. — Donaudampisch.=ct. 367 — Jloyd ... 433 — Tabakactien 132.25 Waffenfahrik .193.— Alpine Mont.262— Rima Mur.324.50 Prager Eisenind. 1226.— Westböhm. Kohlen — Nord. Böhm. „— Brürer Hohlen“ .. 389 — Wiener Baugesellsch. —.— Pester Waggons. — 20 Francs-Stücke 8.58 Paris 4782 Zürich4767 London.120.67 Deutsche Plätze.39.— Markscheine59.- ube18725 Verkehr der Eisenbahnzüge nom 1. October 1899. Von Karlshad nach Petschau: mit Wogen III. Classe, an Werktagen vor Sonn-un Feiertagen: 6·53 abends 524 6 — abends Nur an Sonn- und Feiertagen, I., II., III. Classe 522 1·46 nachm. 2·28 nachm. 529 11. nachts 11·50 nachts Von Petschau nach Karlsbad: III. Classe, an Werktagen nach Sonn- u. Feiertagen 521 4·50 früh 558 früh Von Aarlsbad nach Johanngeorgenstadt: Zug Nr. Abjahrt: Ankunft: 11.55C-G. 1216 B. mittag 238 nachm. 613 325 C-B. 470 B-B. nachm. 6·29 abends 625 C.-S. 7 — S.-B. früh 9·11 vorm. 8·25C.-�. 963 B.=B. abends 11·22 nachts Von Johanngeorgenstadt nach Aarlsbad: 612 B-B. 9.05 6·16 früh C.-B. 9·13 vorm V.=B. 2.55 C.-B. i03 nachm. B.=B. 9.32 E-B. 940 abends B.-B. 11 35 C.-B. 11·43 vorm. 615 617 (9.55 614 616 12·36 nachm. 7·14 abends 618 9·12 vorm. Gumpoldskirchner Steinwoin HEINRICH KÜEENER Speeialist für Hühnerangen u. eingewachsen Fussnägel Chiropodist Pédicure KANLSBAD. weiss und roth. Original und echt nur vom Weingut Johannesstein. Josof S. Wioninger k. k. Hoflieferant Gumpoldskirchen. Gesetzlich registrierte und geschützte Marke. Man beachte 1699- J0HANNESSTEIN. Specialwein für Diabetiker, ärztlich anerkannt. Aunahmeztelle bei Herrn Rudolf Frisch, Nadlermeister, »Weister Schwan,“ vir-envon Hotel Gold. Schild. Telephon 511. Telephon 511. Wein- und Delfcatessen-Geschäft. Sprudelgatse „Schöner Kaiter“ 3034 Alle Samstage Blut- und Leberwürste. “ Heinrich G. Pötzl, 1010
Dateiname: 
karlsbader-badeblatt-1899-11-03-n250_5815.jp2