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4. Jänner 1896 Karlsbader Badeblatt und Wochenblatt“ Nr. 2 Seite 5 sie über Feuer warm, bis sie sich in ihrem Safte hin und her bewegen lassen, schlägt sie dann in ein Tuch und legt sie so warm als möglich auf bie Fußsohlen und läſst sie dann 12 Stunden liegen. Bei jedem Husten, besonders Keuchhusten, ziehe man einen Arzt zu Rathe, da sonst leicht Lungenentzündung hinzutreten kann. (Den Fächern) gibt der Amerikaner J. Grant zu Bosion eine Neuerung, die mehr das Bestreben etwas Neues auf diesem Gebiete zu schaffen, als eine besonders zweckmäßige Vervollkommnung erkennen lässt. Die ein- zelnen Theile sind nämlich blasebalgartig aus zwei Blättchen zusammengesetzt, die an den Seiten durch faltige Streifen miteinander verbunden sind. Die dem Gesicht zugewendeten Seiten dieser Fächertheile besitzen eine Oeffnung und werden die kleinen Blasebälge durch eine Feder gespreizt und hohl erhalten, bei der Benützung jedoch zusammengedrückt, so daſs die Lust aus denselben ausgedrückt wird und in so vielen Strahlen als der Fächer Theile besitzt, gegen das Antlitz seiner Besitzerin strömt. (Mitgetheilt vom Internationalen Patent-Bureau Carl Fr. Reichelt, Berlin, NW. 6.) Vom Büchertisch. (Nachaichung von Petroleum-Mess- Apparaten.) Ein neuer Ministerial-Erlaſs ordnet die Nachaichung solcher Apparate vor Ablauf von je drei Jahren an. Gegen diese ebenso zwecklose als für den Kaufmann nachtheilige Verfügung nimmt das vielseitige Fachblatt „Der Oesterr. Kaufmann (Wien IX., Prag II.) in der Separatrubrik „Specerei“ Stellung. Und da eine weitere diesbezügliche Ägitation eingeleitet wurde, dürfte dieselbe wohl von Erfolg sein. Wer sich für diese und andere, die Kaufmannschaft speciell berührende Fragen interesfiert, verlange Gratiszusendung einer Probenummer des genannten Blattes. Schule und Haus. Mit der eben erschienenen Nr. 12 schließt die bekannte Elternzeitung „Schule und Haus“ ihren 12 Jahrgang. Wir verweisen unsere geehrten Leser auf das unten folgende Inhaltsverzeichnis und empfehlen die Zeitschrift, die einzige ihrer Art in Oesterreich, allen Eltern aufs beste, keine Familie sollte das geringe Opfer (2 fl. jährlich; Bestellungsort: Wien, III. Bezirt, Streicher- gasse 10) scheuen, denn die Zeitschrift widmet sich dem schönsten Zwecke, den Menschen verfolgen können: der naturgemäßen Erziehung, der geistigen und körperlichen Pflege der Kinder. Wer sollte nicht den Wunsch haben, diesbezüglich sichere Wege zu gehen, seine Kinder mit kundiger Hand einer glücklichen Zukunft entgegenzuführen. Die Verwaltung der Zeitschrift sendet auf Verlangen Probenummern an jedermann. — Der Inhalt der De- cember-Nummer ist folgender: Gescheite Kinder. Von Ferd. Neidhardt. — Geistige Erziehung: „Aus dir wird nichts.“ Von Richard Greger. — Gesundheitspflege: Schutz gegen die Lungenschwindsucht. Von Dr. Leopold Ewer. — Aus der Kinderwelt: Kinderweisheit. — Ge- setzliche Bestimmungen: Das Religionsbekenntnis der Kinder. — Beurtheilungen: Der kleine Tiroler ꝛc. Von Dr. Robert Weißenhofer. — MädchenFibliothek Freia. Von Helene Stötl. — Heimgarten. Von Peter Rosegger. Dreißig ernste und heitere Geschichten für kleine Kinder. Von Marie Hertzsch. — Hundert Schulspiele. — Sprechhalle: Mittheilungen und Auskünfte. — Allerlei Wissenswertes. — Erzählungen: Ueberflüssig. Von Emil Peschkau. — Der Spatzen-Weihnachtsbaum. Von Anton Weis. Den Großen für die Kleinen: Der Schnee- könig. Von Franz Czech. — Christabend. Von A. Friedland. sei aufzufordern, das Zoll- und Handelsbündnis mit Ungarn rechtzeitig zu kündigen und für eine den gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnissen beider Reichshälften entsprechende Quotenbemessung zur Deckung der gemeinsamen Auslagen einzutreten. Wien, 3. Jänner. Das Ehepaar Tuschl, das bereits früher einmal wegen schwerer Sittlichkeits- delicte mit dem Strafgerichte in Collision gerathen war, wurde neuerdings verhaftet und dem Landes- gerichte eingeliefert. Zara, 3. Jänner. Der Landtagspräsident Klaic ist nachmittags gestorben. Berlin, 3. Jänner. Einem Gerüchte zufolge soll zwischen dem Kaiser und dem Prinzen Leopold wegen des Eisunfalles der Prinzessin Lropold eine Auseinandersetzung stattgefunden haben. Berlin, 3. Jänner. Griechische Zeitungen fordern das Comité der Olympischen Spiele auf, den Austritt des Franzosen Couvertin zu veran- lassen oder daſs derselbe die über Deutschland be- leidigenden Auslassungen widerrufe. Für den Er- folg der Spiele sei Deutschlands Betheiligung wichtiger als Frankreichs. Im Auftrage des Kron- prinzen werden in einem Schreiben an die deutsche Sportswelt Coubertins Beleidigungen entrüstet zurückgewiesen werden. Berlin, 3. Jänner. Der Kaiser conferierte vor Absendung eines Sympathietelegrammes an den Präsidenten der Burenrepublik mit dem Reichs- kanzler, dem Staatssecretär des Marineamtes des Ministeriums des Aeußeren Admiral Knorr, Chef des Marinecabinets von Senden-Bibram. Berlin, 3. Jänner. Der Kaiser richtete an den Präsidenten Krüger ein Telegramm, denselben aufrichtig beglückwünschend, daſs ihn ohne Hilfe einer befreundeten Macht es gelang, in eigener Thatkraft gegenüber bewaffneter Scharen, welche als Friedensstörer in das Land eindrangen, den Frieden wieder herzustellen und die Unabhängig- keit des Landes gegen Angriffe von Außen zu wahren. Rom, 3. Jänner. Kaiser Franz Joseph hat dem Papste zu Weihnachten ein Geschenk von fünfzigtausend Gulden in Zwanzigkronenstücken über- sendet. Pretoria, 3. Jänner. Jameson rückte trotz rechtzeitig erhaltenen Rückzugsbefehles vor, wurde aber aus verschiedenen Stellungen verdrängt. Die Boers nahmen 23 Verwundete, darunter 3 Off ciere gefangen und verbrannten fünf Todte. Es geht das Gerücht, daſs auch Jameson verbrannt worden sei. Chartered-Verarant, 3. Jänner. Die Char- tered Company mobilisiert ihre Streitkräfte, um in Transvaal einzudringen. Ein Kafferncommando be- findet sich bereits an der Transvaal-Grenze des Betschuang-Landes. Der Oranje Freistaat bereitet eine Unterstützung Transvaals vor. Die Eisenbahn- linie wurde zwischen Krügersdorf und Johannes- burg aufgerissen. Ein deutsches Verlosungsblatt. Den Besitzern von Lojen und verlosbaren Obligationen empfehlen wir das in Prag erscheinende, einzig verlässliche Verlosungs- und Finanzblatt „MErCUR, Prag, Graben Nr. 17. Einem allgemein geäußerten Wunsche entsprechend, hat die Redaktion dieses Verlosungsblattes, das mit 1. Januar 1896 bereits den XVI. Jahrgang eröffnet, beschlossen, dasselbe von nun ab einsprachig erscheinen zu lassen, so daſs die deutschen Abonnenten ein rein deutsches Blatt erhalten werden. Dem in Prag erscheinenden „MeRCur- gebührt vor allen anderen Verlosungs-Blättern den Vor- zug, nicht allein wegen der Raschheit, mit der das Blatt sofort nach jeder wichtigen Ziehung erscheint, sondern auch wegen der unbedingten Verlässlichkeit seiner Ziehungs- listen, die nur auf Grund amtlicher Daten und zwar mit der größten Sorgfalt und Gewissenhaftigkett zu- sammengestellt werden. Der „MERCUR“ bringt aber nicht allein die Ziehungslisten der in- und ausländischen Lose, Obligationen ꝛc., Restanten- und Amortisations- listen, Couponsauszahlungs-Tabellen, Verjährungsaus- weise u. A. m., sondern auch Berichte über alle finan- ziellen Ereignisse. — Die Abonnenten des „MERCUR“ erhalten als Prämie — ohne jede Nachzahlung — mit der Neujahrsnummer 1896 das Restanten-Jahrbuch aller bis 31. December 1895 gezogenen und unbehobenen Lose (sowohl der Serien- wie auch Nummern-Lose), Pfand- briefe, Prioritäten und sonstigen verlosbaren Obligaionen ferner das Vorzeichnis der gerichtlich amortisirten Lose, den Universal-Verlosungs-Kalender für das Jahr 1896, sowie einen Verjährungs-Schematismus ꝛc. Jeder Effektenbesitzer kann sich durch einmaliges Nachschlagen dieses Werkes überzeugen, ob seine Lose, Pfandbriefe oder Obligationen in allen bisherigen Ziehungen schon ge- zogen wurden oder nicht. - Das ganzjährige Abonne- ment sammt Zustellung beträgt für die österr,=ungar. Monarchie nur 21/2 fl., die an die Administration des „MERCUR“ Prag. Graben Nr. 17 (am bequemsten mit Postanweisung) einzuschicken sind. Theâtre Variété (Hotel Weber.) Vergnügungs Etablissement (Bahnhofstraße Franz Josefsbrücke.) Heute abends halb 8 Uhr: Der Herr Senator. Lustspiel in 3 Acten von Franz v. Schönthan und Gustav Kadelburg. Wiener Börse nam 3. Jänner 1896. (Kleiner offiztelter Cours-Bericht). Einheitliche Staatsschuld in Noten 18 Einheitliche Staatsschuld in Silber.. Oesterreichische Goldrente 17 Kronenrente 47/. Ungarische Goldrente 4 /2 Kronenrente 4% Oesterr.-ung. Bank-Altien Kreditaktien Condovista. Deutsche Reichsbintn. für 100 Mt. d. R W. 20-Mark-Stücke ..... .. Zwanzig-Francs-Stücke Italienische Banknoten .. .... Rand-Dukaten ... ...... 100.— 100.20 121.40 100.— 12160 98.85 998. — 358.50 121.35 59 2714 11.85 9.6014 4405 5.73 Telegramme. Wien, 3. Jänner. Die Verhandlungen der Regierung mit der Verwaltung der Nordwestbahn wegen der Verstaatlichung dieser Eisenbahn dürften heute zu einem definitiven Abschluss gelangen. Das Uebereinkommen bedarf noch der Genehmigung der Generalversammlung der Nordwestbahn Gesellschaft und des Parlaments. Wien, 3. Jänner. Das hiesige Landesgericht hat die Verhängung der Curatel über Gustav Frei- herrn von Heine=Geldern wegen Verschwendung ausgesprochen. Wien, 3. Jänner. In Preßburg ist am Neujahrstage der k. u. k. Feldmarschall Lientenant i. R. Josef Freiherr von Török de Erdöd, Ritter des Stefansordens sowie der eisernen Krone mit der Kriegsdecoration, im 77. Lebensjahre gestorben. Wien, 3. Jänner. Die ungarischen Minister Banffy, Lukacs und Jesika conferirten um 11 Uhr vormittngs mit dem Grafen Badeni und um 5 Uhr nachmittags wird Bankgouverneur Kautz vom un- garischen Ministerpräsidenten Baron Banffy em- pfangen. Graf Goluchowski gibt am 5 Jänner zu Ehren der ungarischen Gäste ein Diner Wien, 3. Jänner. Im niederösterreichischen Landtag beantragte Vergani heute, die Regierung Ueber den Bohnenkaffee. In den meisten, man kann sagen in fast allen Familien wird der Bohnenkaffee täglich, ja oft zwei bis dreimal getrunken, ohne daſs man weiß oder sich Rechenschaft darüber gibt, welch ein ge- fährliches, die Gesundheit langsam aber sicher zerstörendes Gift man mit demselben einnimmt, und wie in vielen Fällen durch regelmäßigen Genuſs desselben hochgradige Nervosität und schließlich Lähmung des Nervensystems (Irrsinn) oder der Herzthätigkeit (Schlagfluſs) eintritt. Dies ist in neuerer Zeit durch ärztliche und wissenschaft- liche Untersuchungen und Erfahrungen unwiderleglich nachgewiesen worden. Freilich bleiben diese Nachweise und die daraus folgenden ernsten und eindringlichen Warnungen seitens der hervorragendsten Aerzte der großen Masse der Bevölkerung unbekannt, weil sie meist in wissenschaftlicher Form verfaſst und nur in gelehrten Fachschriften und Büchern veröffentlicht werden. Es sei hier nur die eine Thatsache erwähnt, daſs um ein Thier zu tödten, 0·3 Gramm des im Bohnenkaffee enthaltenen Giftes Coffeïn genügen, und daſs wir in einer Tasse guten unvermischten Bödnenkaffees schon 0·25 Gramm dieses Giftes sorglos trinken! Der Bohnenkaffee sollte also für den Gebrauch in der Familie nur gemischt her- gestellt werden mit Zusatz von Malzkaffee, welcher die gefährlichen Wirkungen des Coffeïns größtentheils aufhebt. Für Frauen und Kinder, sowie für Schwache und Kranke gehe man dann langsam zum äußerst schmackhaften, ge- sunden und zugleich bedeutend billigerem puren Malzkaffee über, was umso leichter geschehen kann, da derselbe in Kathreiner'schen Fabrikation selbst Bohnenkaffee-Geschmack besitzt und nach kurzer Gewöhnung vorzüglich mundet. Börse. Wien, 3 Jänner 1896. (Schluss-Course.) Mairente Nordwestbahn .... 100.— 277.- Oest. Kronenrente .100.— Böhm. Westbahn — Silberrente .. 100.20 Pardubitzer..218 — Oest. Goldrente.. 121.40 Elbethalbahn .278 — Ung. Goldrente12155 Böhm. Nordbahn . 269.- Ung. Kronenrente 9885 Buschtiehr. Lit. A. 1400. — Buschthier. Lit. B.314. — per Cassa Lotalbahnen 1860er Lose ganze .147.25 1860er „ Fünftel 155. Prag-Duxer 1864er„ Auſsig-Teplitzer ...191. — Credit-Lose 197.— Wiener Tramway .483 1854er-Lose144 — Ofen-Fünfkirchen 18 W. Communallose 165.— Donaudampfsch.=Act 431 Theißlose139.25 Lloyd 468 Türkenlose Tabataktien176. . 52.25 Treditactien 358.25 Waffenfabril ..278 Anglobank ...162.50 Alpine Mont.80 Unionbank .28950 Rima Mur.... 241.50 Länderbank .234.- Prager Eisenind. 622.— Westböhm. Kohl.8 Ung. Creditbank.. 397. — Bankverein142.— Brüxer Kohl...279 Bodenkredit Wiener Baugesellich .. 457.— Böhm. Unionbank 127.50 20 Francs-Stücke 9.60 . Paris 48.10 Lemberg-Czernowitz 289 — Zürich 4 Staatsbahn .356.50 London 12145 Lombarden.99.25 Deutsche Plätze 59.30 Graz-Köfl.8 Markscheine 59.27 Nordbahn 335.50 Rubelscheine128.50 Escomptesätze4.62,5 Berlin, 3. Jänner. Rubel 217.—“ Zivno Kreditaktien 225.25, russische.
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karlsbader-badeblatt-1896-01-04-n2_0095.jp2