Text auf der Seite 3
Text:
�Karlsbader Badeblatt“ am 18. September 1890.
das übrige Europa in Frieden zu lassen. Der
Friedensbund mit den in zweiter Reihe stehenden
großen und kleinen Staaten hat es wahrlich nicht
nöthig, Rußlands Freundschaft zu erbetteln. An-
dererseits liegt es im Charakter der Russen und
des Zaren, nach Art mancher Thiere nur so lange
zu drohen und zu drangsaliren, als man glaubt,
Sorge und gar Furcht zu erregen, dagegen nach
und nach sich zurückzuziehen, wenn man sieht, daß
man sich darum nicht kümmert. Möge Europa von
seinem jüngsten Kinde, von dem auf der Berliner
Konferenz erst geschaffenen bulgarischen Staate,
lernen, um Rußland sich nicht zu kümmern.
Lokal- und Bäder-Nachrichten.
(Wohlthätigkeits-Konzert der Kur-
kapelle.) Das von der Kurkapelle am Montag
im Posthofe gegebene letzte dießjährige Konzert,
dessen Reinertrag den Ueberschwemmten in Böhmen
gewidmet war, hatte sich noch eines so lebhaften
Besuches zu erfreuen, daß inclusive mehrerer Ueber-
zahlungen ein Brutto-Erträgniß von 180 fl. 50 kr.
erzielt wurde, wozu noch eine von einer ungenannt
sein wollenden Dame nachträglich an Herrn Konzert-
meister Krehan geleistete Spende von 5 fl. kommt,
so daß sich ein Gesammt-Erträgniß von 185 fl. 50 kr.
ergibt. — Nachdem die Unkosten sich nur auf
6 fl. 30 kr. belaufen, war die Kapelle in der an-
genehmen Lage, für den wohlthätigen Zweck den
Betrag von 1'79 fl. 20 kr. abführen zst können. —
Samstag den 20. d. M. findet zum Besten des
Pensionsfondes der Kapelle das alljährlich am
Schlusse der Saison veranstaltete Konzert mit
darauffolgendem Tanzkränzchen im Kurhause statt,
das wie stets, wohl auch dießmal wieder zahlreichen
Besuch aufweisen dürfte. —
(Der Karlsbader Sängerbund) ver-
anstaltet kommenden Sonntag den 21. d. M. in
den oberen Sälen des Schützenhauses einen Unter-
haltungs-Abend mit reichhaltigem Programm, dem
sich ein Tanz-Kränzchen anreihen wird.
II. Verzeichniß
der bei den vom Stadtrathe errichteten Sammel-
stellen eingegangenen Beträge für die Ueber-
schwemmten in Böhmen.
Von der Karlsbader Mineralwasser-Versendung
fl. 500.—
Löbel Schottländer.
Erträgniß des von Herrn Trautwein im Stadt-
park am 16. September veranstalteten
.“ 143.50
Abendkonzertes
.“ 20.=
Von Hrn. Stadtrath Karl Zörkendörfer
„Hrn. Johann Becher sen. („3 Lerchen“) .. 20.-
.“ 20.—
„Frau Dr. Ida Anger ..?
„Hrn. Stadtrath Ludwig Schäffler 10.
..10.—
„ Hrn. Wilhelm Schindler
10. —
.“
Hrn. Gottlieb Lederer..
Frau Fanny Woczadlo für die Ueber-
.
schwemmten in Prag ..
einer Tischgesellschaft im „Gold. Baum“
durch Hrn. Turnlehrer Jomrich „ 9.12
Frau Josefine Richter („Philadelphia“) .
...
„Hrn. Johann Becher jun.
Hrn. Josef Pittroff („Fürst Reuß Greiz“)„
.„
.
Hrn. Vinzenz Weczerczik 9
Hrn. Matheus Hofer aus Wien 5
..„5.
Hrn. E. Kühnl...
Miß Watson)
3.—
d. Hrn. M.=Dr. J. Kraus :„
Ungenannt
...“
Otto Stieff ..
Hrn. Alois Kanzler, Bäckermeister ..
Hrn. A. Kutschera, Agenturgeschäft
...„2.
Hrn. M. P....
Hrn. E. P.2
„ Hrn. David Stein („Marmorhalle“) 1.—
Frl. Karoline Bermann1.
Hrn. R..
„ Hrn. Siegmund Neubauer -60
„ Hrn. Franz Sessel —50
„Hrn. Suwak aus Trebitsch -40
Hrn. Mannl-Hain, Schuhmachermeister“
10 Paar Schuhe.
Hiezu die im I. Verzeichnisse ausgewiesenen . fl. 1833.50
Hrn.
Summa.fl. 263862
und 10 Paar Schuhe.
Weiter einlangende Spenden werden an den be-
kannten Sammelstellen entgegengenommen und im nächsten
Verzeichnisse öffentlich ausgewiesen.
Karlsbad, den 17. September 1890.
Eduard Knoll,
Bürgermeister.
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höchst elegant mit Vorgarten.
Aus Magdeburg) wird uns geschrieben: „Im
Grusonwerke bei Magdeburg haben Schießversuche aus
Panzerthürmen mit rauchlosem Pulver stattgefunden u. zw.
mit Geschützen verschiedenen Kalibers. Diese Versuche waren
umso interessanter, als zugleich Vergleiche mit dem bisheri-
gen Schwarzpulver beobachtet wurden, wobei sich heraus-
stellte, daß die Verwerthung des neuen Pulvers als trei-
bende Kraft eine drei- bis viermal größere ist als bei den
früheren rauchhaltigen Pulversorten. Außerdem entwickelte
das neue Pulver so unbedeutende Nebel, daß das Ziel
selbst bei Regenwetter sichtbar blieb. Der Erfinder der
Grujon'schen Panzerthürme, der verstorbene Oberstlieute-
nant Schumann, äußerte einmal, sein Werk werde völlig
von Erfolg gekrönt sein, wenn es gelingen sollte, ein brauch-
bares rauchloses Pulver darzustellen, damit die Bedienung
der Schnellfeuer-Geschütze das Ziel fortdauernd im Auge
haben könne. Die jüngsten Schießversuche haben die Worte
Schumann's bestätigt.
(Zum Zuckerexport nach der Levante.) Die
Handelskammer zu Halberstadt, Handelskammer für den
Regierungsbezirk Magdeburg, hat sich Zwecks Informationen
über den fächsischen Export nach den unteren Donauländern
und dem Orient mit einer Reihe angesehener levantinischer
Firmen und den dortigen deutschen Konsulaten in Ver-
bindung gesetzt. In dieser Veranlassung sind der genann-
ten Handelskammer eine Reihe von Gesuchen in Smyrna,
Beirut, Saloniki, Pirous und Syra ansässiger Kommissions-
und Importfirmen um Bermittlung von Geschäftsverbin-
dungen sächsischer Exporteure nach genannten Plätzen zu-
gegangen. Wenn die Handelskammer auch nicht in der Lage
ist, solche Verbindungen direkt zu vermitteln, so ist dieselbe
doch gern bereit, Interessenten die betreffenden Firmen nebst
weiteren Informationen zugänglich zu machen. Speciell
hätte die Zuckerindustrie jetzt keine Zeit mehr zu verlieren.
V. Spenden-Verzeichniß
für die durch Ueberschwemmung hart geschädigten
Bewohner Böhmens.
Uebertrag ... fl. 397.—
Herr August Bender, Frankfurt a. M. .fl. 2.—
...... fl. 10.—
Herr J.U.-Dr. B. ...
Herr Franz Bernhart („Bernhartshaus“) ... fl. 10.-
Summa.l. 419.=
Weitere Spenden werden erbeten und in der
Franieg'schen Leihbibliothek am Markt, wie in unserem
Redaktionsbureau „Belle-vue“ entgegengenommen.
Die Redaktion des Badeblatt.
Wiener Börse vom 17. September 1890.
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