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sei, worauf die zustimmende Antwort kam: „Non sunt inquietandi“ („Sie sind nicht zu beunruhigen“, d. h. man kann es dul- den.) Nun sieht man schon Tag für Tag mehr Geistliche, und zwar besonders am Lande, auf dem Rade bei Erfüllung des seelsorgerischen Dienstes. * (Ein neues Gedicht des Papstes.) Der berühmte Geschichtsschreiber Cäsar Cantu hat dem Papst zu seinem jüngsten Geburtstage einen Glückwunsch gesendet. Leo XIII. erwiderte durch einen liebens- würdigen Brief und legte eine Abschrift seines neuesten, in italienischer Sprache verfaßten Gedichtes bei. In deutscher Uebersetzung lautet das Gedicht: Aus ihm vor allen Dingen, Soll Lob und Dank erklingen, Ein Schornstein ist er nun, Was sagt dein Gott zu solchem Thun? Komm, Zionspilger, eile fort Von solchem bösen Räucherort! In unsern Christenherzen Erglimmen Himmelskerzen, Und aus dem Herzensgrund Gibt Weihrauch des Gebets der Mund.“ Wie sagt doch ein alter Rauchvers? „Wo man raucht, da darfſt du ruhig harren, Auch Pastoren rauchen gern Cigarren!“ Selbstverständlich ist der „Zions-Pilger“ eine protestantische Zeitschrift. Der Tod. Die Sonne sinkt im Westen tief zu Thal, Auf dich, o Leo, fällt ihr letzter Strahl, In den verdorrten Adern langsam dorrt Das Leben ein und schwindet langsam fort. Der Tod entsendet seinen Pfeil, und bald Ruht in dem Leichentuch der Körper kalt. Doch aus dem Kerker sich die Seele schwingt Und raschen Flugs empor zum Himmel dringt. Dort ist des langen Weges Ziel zu seh'n — Dann mag Dein heil'ger Wille, Herr, ge- scheh'n. Und wenn ich Deiner Gnade würdig bin, Nimm in der Sel'gen Reich die Seele hin. (Für die Tabakfabrikatsteuer) spricht sich ein Gedicht in einer bisher unbekannt gebliebenen Zeitschrift „Zions-Pilger“ aus, die in Fischerskampe (Kreis Elbing) das Licht der Welt erblickt: „Sag', Zionspilger, brauchst du das? Du fragst mich hurtig: „Was denn? Was?“ Nun Kisten mit Cigarren, Wie eitle Weltennarren. Und „Eine ins Gesicht“. Ein Zionspilger braucht das nicht. Sag', Zionspilger, ist dein Mund, Auch noch ein solcher Höllenschlund? Heiterkeit und Scherz. Bettler: „Ach, gnädiger Herr, haben Sie Erbarmen mit mir, ich habe gar nichts zum beißen!“ Herr: „Ja, da kann ich Ihnen nicht helfen, da gehen Sie doch zum Zahnarzt!“ Gesundheits-Rathschläge. (Mittel gegen rauhe Hände.) Viele Menschen, welche im Winter viel mit Was- ser zu thun haben, bekommen rauhe auf- gesprungene Hände. Dagegen hat sich in vielen Fällen eine Salbe, bestehend aus Mischung von Eidotter, Honig und einigen feingestoßenen Mandeln, bewährt. Mit dieser Salbe reibt man abends die rauhen Hände ein, wickelt dieselben entweder in einen Lappen, oder zieht alte Handschuhe darüber. Dieses vortreffliche Mittel macht die Hand milde und weich und befreit so von dem lästigen Uebel. Praktisches für Hausfrauen. (Flecken aus weißem Atlas zu ent- fernen.) Man tauche reine, weiße Watte in erwärmten Spiritus, und reibe damit die betreffende befleckte Stelle. Rasch ver- schwindet der Fleck. Auf dieselbe Weise kann man auch beschmutzte, helle Atlas- schuhe wie neu herstellen. Redattion: Jac. Gratzmeier, M.-C. a. D. — Druck u. Verlag von J. Habbel in Regensburg.
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katholischer-volksfreund-erzaehler-1894-02-18-n7_0350.jp2