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sollen zunächst nur dem Institute der Feuerwehr gelten. Jedermann weiß, daß es in der großen menschlichen Ge- sellschaft gar viele Vereine, Verbindungen und Gesellschaften. gibt, die verschiedene nützliche Zwecke verfolgen, und wer das Wirken der vielen, verschiedenen Vereine auch nur von Ferne betrachtet, muß sich selbst unwillkürlich das Geständ- niß machen: „mit vereinter Kraft kann viel, sehr viel Gutes, Schönes und Nützliches geschaffen werden.“ Unter den verschiedenen nach allen Seiten hin wirkenden und bereits bestehenden Vereinen stelle ich mit vollstem Rechte und nach meiner Ueberzeugung auf die erste Linie: „die Feuerwehren.“ Die Feuerwehren sind ein sehr nützliches Institut; um dieses zu beweisen, ist keine langweilige, gelehrte Abhandlung nothwendig, ich brauche die Logik nicht in eine eiferne Zwangsfacke zu jagen, ich nehme das nächstbeste Tagsblatt, welche Farbe es auch tragen mag; alle Tage kann man Berichte lesen von größeren und kleineren Brandunglücks- fällen in Städten, Märkten und Dörfern, und immer wo auf der Brandstätte die Feuerwehr erscheint, ist dem verheerenden Elemente bald Einhalt gethan, ist das weitere Umsichgreifen der verzehrenden Feuerflamme gebemmt, — aber nicht etwa durch Hunderte von herbeigeeilten, in der Regel müßigen Zuschauern, — sondern durch eine oft kleine, aber thatkräftige und taktvoll eingreifende Schaar von Feuerwehrmännern. Ist solch ein Institut nicht ein edles, ein sehr nützliches? Wer schon Gelegenheit gehabt hatte, eine Feuerwehr auf der Brandunglücksstätte arbeiten zu sehen, der muß gestehen, wenn er anders das Wahr- heitsgefühl noch nicht gänzlich verloren hat, daß die Feuer- wehren auf den Brandunglücksstätten sehr Großes leisten und jedesmal gleichsam als rettende Engel erfehnt werden. In den Stunden der größten Gefahr, in jenen Augen- blicken, wo die vom Unglück Betroffenen Kopf und Sinn verlieren, wo allenthalben Unordnung und Verwirrung hervortritt, da treten die Feuerwehren in den Kampf gegen die weit um sich schlagenden Felerflammen, mit ruhiger Umsicht, mit Takt und Muth, so daß sie immer als Sieger den Unglücksplatz verlassen. Ist solch ein Institut nicht sehr nützlich? ja! und jeder Zeit: ja! Im Unglücke helfen, ist schön und edel gehandelt; aber helfen mit Hintansetzung feiner eigenen Interessen, der Unglücksstätte zueilen, seinen eigenen Herd verlassen, das Leben gleichsam in die Schanze schlagen für fremdes Eigenthum, das ist noch schöner, noch edler, das ist ritterlich, das heißt: in uneigennützigster Weise die Nächstenliebe im schönsten Glanze zeigen; das thun die Feuerwehren. (Schluß folgt.) Auflösung der Charade in Nro. 52: Steinbruch. Schrannen-Anzeigen. (Mittelpreise) Orte. Datum Mon Weiz. fl. tr Korn fl. kr. Gerste fl. kr. Haber fl. kr. Kemnath (Hektol.) Amberg (Hektolit.) München (Zentr.) Cham (Hektoliter) Straubing (D.-H.) 3. Dez. Jan. Jan. (39 20/52 24. Dez. Jan. 15 30] Geehrte Landwirthe! Wir unterzeichnete Vertreter der rühmlichst bekannten verbesserten mecha- nischen Flachs-, Hanf: und Abwergspinnerei Schretzheim bei Dillingen a/D. Station: Offingen bei Alm Silberne Medaille. erlauben empfehlend anzukündigen, daß jeder Zeit Rohstosse zum Spinnen, Weben, Bleichen, Färben & Zwirnen im Lohne zur Beförderung übernehmen und versichern bei bekannter unübertrefflicher, preisgekrönter Qualität, billigste Berechnung und schnelle Bedienung. Um die Fabrikate zeitlich zurückzubekommen, bitten um baldmöglichste Rohstoff-Zustellung. Nähere Auskunft ertheilen gerne die Fabriks-Agenten: Lina Ileischmann in Ebnath. Jos. Ott, Gerichtsvollziehersgehilfe in Kemnath. A. Preßl in Floß. Gottl. Steinhauser in Erbendorf. Jos. Plößner in Pressath. Joh. Kopp in Neustadt a. Culm. J. Hammann in Waldthurn. Chr. Rößler, Kaufmann in Weiden. M. Mestel in Waidhaus. Joh. Bapt. Mailer in Tirschenreuth. J. Bauer in Konnersreuth. Georg Seidel in Waldsassen. Joh. Kunz, Bürgermeister in Wiesau. Ulm a. D. 1871. Druck und Verlag von G. Staufer.
Dateiname: 
amtsblatt-kemnath-erbendorf-1874_0080.jp2