Archiv
Státní okresní archiv Plzeň-jih se sídlem v Blovicích
Branka 669
336 01 Blovice
tel.: +420 371 522 050
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web: http://www.soaplzen.cz/soka-pj
Kurze Geschichte
Das Kreisarchiv Pilsen-Süd mit Sitz in Bílovice entstand im Jahre 1960 im Zusammenhang mit der räumlichen Neuordnung des Staates. Im Rahmen des Territoriums des neu geschaffenen Kreises Pilsen-Süd kam es zur Vereinigung von drei Kreisarchiven in Blowitz, Přeštice/Pschestitz und Stod/Staab mit Sitz in Staňkov/Stankau. Die oben genannten und ursprünglich auch selbstständigen Kreisarchive entstanden vor dem Erlass der Regierungsverordnung Nr. 29/1954 GBl. über das Archivwesen als Fachinstitut der Bezirksnationalausschüsse, und zwar für die damaligen Bezirksgebiete gemäß der Verwaltungsgliederung des Staates aus dem Jahre 1949. Ihre Vorgänger waren die Stadtarchive, die zur Grundlage für Bestände der Kreisarchive wurden. Bei ihrem Entstehen – überwiegend in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts – standen freiwillige regionale heimatkundliche Mitarbeiter.
Auf dem Gebiet des Bezirks von Pschestitz befand sich ein Stadtarchiv in Dobřany/Dobrzan, im Gebäude des Rathauses Konskriptionsnummer 2. In Pschestitz wurde das Stadtarchiv nach einem Brand, bei dem das Rathaus im Jahre 1784 und die darin deponierten Schriftstücke der Stadt ausbrannten, nicht wieder aufgebaut.
Das Kreisarchiv in Pschestitz wurde durch den Bezirksnationalausschuss von Přeštice im Jahre 1953 errichtet. Es hatte seinen Sitz im ONV-Gebäude (Bezirksnationalausschuss-Gebäude) in Pschestitz, Konskriptionsnummer 465. Wegen des Mangels an Raum nahm es während der Dauer seiner Existenz fast keine Archivalien zur Aufbewahrung an. Somit wurde aus dem Stadtarchiv von Dobrzan ein Magazin des Kreisarchivs Pschestitz, das nach der Auflösung des Kreisarchivs Pschestitz bis zum Jahr 1972 als Magazin auch für das neu konstituierte Kreisarchiv Pilsen-Süd diente.
Auch in Staab wurde nie ein Stadtarchiv als Institution gegründet. Die Pergamenturkunden und einige Stadtbücher bildeten einen Bestandteil des Stadtmuseums, das seinen Sitz im Gebäude des Rathauses hatte. Während die Dokumente aus dem Museum ins Kreisarchiv Staab mit Sitz in Stankau, Konskriptionsnummer 1, sofort nach seiner Gründung im Jahre 1953 übernommen wurden, kam das meiste Aktenmaterial erst im Jahre 1977 ins Kreisarchiv Pilsen-Süd.
Auf einem Teil des Gebiets des Bezirks von Blatna, der im Jahre 1960 zu einem Bestandteil des Bezirks Pilsen-Süd wurde, wurde ein Stadtarchiv in Kasejovice, erhaltenen Berichten nach, konsequent aufgebaut. Der Bestand gemeinsam mit dem Depositorium, das sich in Kasejovice, Konskriptionsnummer 98, befand, wurde vom Kreisarchiv Pilsen-Süd zu seiner Verwaltung vom Kreisarchiv Strakonice/Strakonitz im Jahre 1963 zu seiner Verwaltung übernommen.
Die Stadtarchive befanden sich auch in zwei der drei Städte des Bezirkes von Blovice/Bllowitz und zwar in Bllowitz und in Nepomuk/Pomuk. In Spálené Poříčí/Brennporitschen blieb nur ein Torso der ursprünglich sicherlich reichen Stadtregistratur erhalten, was auf häufige Brände und auch auf die Interesselosigkeit von Ratsmitgliedern zurückzuführen ist.
Nach der Entstehung des Kreisarchivs von Blowitz im Jahre 1953 war dieses aufgrund des Mangels an Raum für die Lagerung nicht in der Lage, die Dokumente der beiden oben genannten Städte in seien Verwaltung zu übernehmen, nur verfassungsmäßig. Die Dokumente mussten physisch an den ursprünglichen Orten, die zu Magazinen des Kreisarchivs von Blowitz wurden, deponiert bleiben.
Das Kreisarchiv von Blowitz hatte anfangs seinen Sitz in Blowitz, in der Straße Malá 205, in einem einzigen Dachgeschossraum im Gebäude der ehemaligen jüdischen Synagoge. Im Jahre 1960 erwarb das Kreisarchiv – damals bereits mit dem Titelzusatz Pilsen-Süd, drei Räume im Gebäude auf dem Platz Konskriptionsnummer 137 in Blowitz. Zwei Räume wurden als Magazin genutzt, in dem dritten Raum wurde ein Arbeitszimmer, das gleichzeitig auch als Lesesaal diente, eingerichtet. Während der Jahre 1960–1962 wurden die Schriftstücke der ehemaligen Kreisarchive in Pschestitz und in Staab und die Dokumente aus den Magazinen, die bis dahin in Pomuk, Brennporitschen und Starý Plzenec/Altpilsen untergebracht waren, nach Blowitz überführt.
Nach dem durchgeführten Antransportieren von Dokumenten im Jahre 1962 verblieben dem Archiv zwei Depositorien, nämlich außer Blowitz zwei Magazine – in Dobrzan, Konskriptionsnummer 2, und in Kasejovice, Konskriptionsnummer 98.
Im Jahre 1972 wurde nach dem Umzug der Archivalien aus dem Magazin von Dobrzan in die Zentrale in Blowitz und nach der Übernahme der Dokumente der ehemaligen Bezirksgerichte Blowitz, Pomuk und Staab festgestellt, dass das Kreisarchiv vollständig ausgelastet ist.
Im Jahre 1977 wurde ein Verbot für das Archiv verhängt, weiteres Material anzunehmen. Das Archiv hörte somit auf, eine seiner grundlegenden Aufgaben zu erfüllen. Die Dokumente blieben bei ihren Urhebern deponiert und es drohte ihnen, von deren Seite beschädigt oder vernichtet zu werden, wozu es aber in keinem Fall kam.
Im Jahre 1991 begann man mit dem Umzug von Dokumenten aus dem Magazin in Kasejovice und zwar aus den Räumen des Souterrains der Archivzentrale in Blowitz in ein neu gestaltetes Magazin auf dem Schloss in Brennporitschen, wohin die Archivbestände der Bezirksgerichte Blowitz, Pomuk und Pschestitz und der Bezirksämter von Blowitz und Pschestitz übertragen wurden. Ende des Jahres 1991 wurde jedoch eine unfallverdächtige Statik des Schlossgebäudes festgestellt, ein Dachbruch der Magazine drohte. Daher wurden im folgenden Jahr vom Archiv die Magazine im ZNZZ-Zentrum in Blowitz in der ehemaligen ZEMPO-Verkaufsstelle angemietet.
Im September 1991 kündigte die Stadt Blowitz darüber hinaus dem damaligen Träger des Staatlichen Kreisarchivs (SOkA) PJ, dem Kreisamt Pilsen-Süd, den Mietvertrag für das Archiv im Gebäude Konskriptionsnummer 137 und bestand auf der Räumung der Räumlichkeiten. Als Ersatz bot die Stadt dem Archiv einen teilweise fertig gestellten Brennstoffraum, der ursprünglich als ein Kesselraum für feste Brennstoffe bestimmt war, neben den 120 gebauten Wohnungseinheiten in Blowitz zu nutzen. Im Dezember 1991 genehmigte die Abteilung für den Aufbau des Stadtamtes Blowitz eine Änderung des unvollendeten Baus des Brennstoffraums für 120 Wohnungen in Blowitz einschl. des Aufbaus zum „Gebietsarchiv“ Blowitz.
Ende Januar 1992 nahm das Unternehmen Pozemní stavby Pilsen den eigenen Ausbau des Gebäudes auf und übergab es dem Kreisamt Pilsen-Süd. Das neue Gebäude verfügt über eine bebaute Fläche von 450m2, der Depotteil ist mit einer selbsttragenden Regal-Metallkonstruktion mit einer Speicherkapazität von 2500 laufenden Metern ausgestattet.
In der Mitte des Jahres 1998 wurde es offensichtlich, dass es in naher Zukunft wieder zur Erschöpfung der Speicherkapazität des Archivs kommt und sich die Situation der 70.er Jahren wiederholen wird. Daher übergab das Kreisamt Pilsen-Süd dem Archiv im Jahre 2000 ein nicht genutztes Gebäude im Ortsteil von Blowitz, in Hradiště, das ursprünglich als Lager des Zivilschutzes diente. Es erfüllte jedoch nicht die Bedingungen für die Aufbewahrung von Dokumenten. Daher verließ das Archiv die darin im Jahre 2006 errichteten Magazine. Die Dokumente wurden in das im Gebäude des Staatlichen Gebietsarchivs in Pilsen in Klášter/Kloster bei Pomuk gewonnene Magazin umverlegt.
Zum 1. August 2002 wurde das Staatliche Kreisarchiv Pilsen-Süd mit Sitz in Blowitz aus dem Kreisamt Pilsen-Süd ausgegliedert, und es wurde eine interne Organisationseinheit des Staatlichen Gebietsarchivs in Pilsen.
Archivbestände (Allgemeine Übersicht)
Vertikale Reiter
Veröffentlichungen über das Archiv
MARTÍNKOVÁ, Petra. Archivy (pasáž o SOkA Plzeň-jih), in: Plzeňsko, příroda – historie – život. Praha 2008. s. 725–726.
VOLF, Miloslav. Popis městských archivů v Čechách. Praha 1947.