StAN, Oberfinanzdirektion Nürnberg, Bundesverwaltung

Die Oberfinanzdirektion (OFD) Nürnberg war eine Mittelbehörde der Landesfinanzverwaltung in Deutschland. Die Oberfinanzdirektion steuert und unterstützt nachgeordnete Finanzämter und Staatliche (Finanz-)Bauämter. Übergeordnete Behörde sind die Landesfinanzbehörden des jeweiligen Bundeslandes. Im Zuge der Verschlankung der Verwaltung wurde 2001 das Finanzverwaltungsgesetz geändert. Es schrieb die Dreigliedrigkeit der Finanzverwaltung nicht mehr zwingend vor und ermöglichte den Verzicht auf eine Mittelbehörde und damit auf eine OFD, worauf einige Bundesländer (beispielsweise Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein) die Landesabteilungen der Oberfinanzdirektionen auflösten. In Bayern wurde im Rahmen der Verwaltungsreform "Verwaltung 21" anstatt der vorigen OFD München und OFD Nürnberg das Bayerische Landesamt für Steuern geschaffen. Bis zum 31. Dezember 2007 waren die Oberfinanzdirektionen auch Mittelbehörden der Bundesfinanzverwaltung und zuständig für die Hauptzollämter. Die entsprechenden Bundesabteilungen wurden aufgelöst und fünf Bundesfinanzdirektionen eingerichtet. Die Hauptzollämter werden diesen Bundesfinanzdirektionen, mit zum Teil geänderter Zuständigkeit, angegliedert. Die verbliebenen Oberfinanzdirektionen werden dadurch reine Landesbehörden. Bereits zum 1. Januar 2005 waren die Aufgaben der früheren Bundesvermögensverwaltung (mit den Bundesforst- und den Bundesvermögensämtern) an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) übertragen worden. Zur Bestandsbildung Der Bestand enthält unter anderem Personalakten sowie Akten der Vermögensverwaltung des ehemaligen Oberfinanzpräsidenten Karlsbad (1937-1942, ab 1942 fortgeführt vom Oberfinanzpräsidenten Nürnberg) oder auch Darlehen der Bundesvermögensverwaltung sowie Akten der Forstinspektion Süd etwa über Holzeinschläge und Akten der Zollverwaltung. Besonders die Unterlagen der Vermögensverwaltung des ehemaligen Oberfinanzpräsidenten in Karlsbad bestehen fast ausschließlich aus Bohemica und sind daher einschlägig. Die Akten zu Liegenschaftsangelegenheiten beziehen sich unter anderem auf ehemals von Tschechoslowaken oder Juden genutzte und zwischen 1939 bis 1945 anderweitig verwendete Gebäude und Grundstücke wie etwa Schulen oder Militäreinrichtungen. Die Akten wurden 1938-2005 an das Staatsarchiv abgegeben und werden derzeit in EDV verzeichnet. Der Bestand ist teilweise in EDV verzeichnet, aber aufgrund der Sperrfristen nur nach vorheriger Prüfung benützbar. Die Archivalien befinden sich in der Außenstelle Lichtenau (Landkreis Ansbach).