Dieses Projekt ist im Rahmen des Kooperationsprogramms
"Ziel ETZ 2014-2020" Tschechische Republik - Freistaat Bayern finanziert
Die digitalisierten Archivquellen des CZ-BY Grenzgebiets stehen auf dem Portal „Porta Fontium“ zur Verfügung. Das System entstand vornehmlich für den physischen Schutz der wertvollen Dokumente. Das Recherchieren erfolgt dabei allerdings manuell und ist sehr textintensiv. Gleichzeitig sind in der aktuellen Version die historischen Karten nicht enthalten. Das Hauptziel des Projektes ist daher die Archivquellen aus dem CZ-BY Grenzgebiet der breiten Laien- und Fachöffentlichkeit durch modernste Informationstechnologien zugänglich zu machen.
Teilziel des gemeinsamen Projekts ist die erstmalige Zusammenführung und Online-Präsentation historischer Karten und Pläne zur gemeinsamen tschechisch-bayerischen Geschichte bis zum Jahre 1918 aus bayerischen und tschechischen Archiven. In einem ersten Schritt werden in dem Gebietsarchiv in Pilsen und den staatlichen Archiven Bayerns nach einschlägigen Karten und Plänen aus dem Grenzgebiet (Fördergebiet) recherchiert. Die als projektrelevant identifizierten Archivalien werden von eigens zu schaffenden Projektstellen nach einheitlichen Kriterien verzeichnet und verschlagwortet. Dabei wird auch der Erhaltungszustand der Archivalien festgehalten. Anschließend werden die ausgewählten Karten und Pläne verpackt und zur Digitalisierung vorbereitet. Alle digitalisierten Karten und Pläne und auch die Metadaten werden auf dem Portal veröffentlicht.
Weiter werden wir uns einer übersichtlichen Präsentation und dem Rechechieren von bzw. in Bilddateien widmen. Zuerst wird eine Bildanalyse durchgeführt, basierend auf dieser Analyse wird eine Segmentierung und Verschlagwortung umgesetzt. Der Benutzer sieht die Daten daraufhin in übersichtlichen Schichten (Texte, Bilder mit Beschreibung). Ein weiteres Angebot betrifft die Suche in den handgeschriebenen Chroniken nach extrahierten Bildmustern. Man kann so die Suchergebnisse auf jene Seiten begrenzen, bei denen ein Teil des Textes zu finden ist (z.B. „Kloster“), ggf. Fotos, die der Vorlage ähnlich sind.
Das vierte Ziel ist der intelligente Volltext-Zugang zu den Dokumenten. Zuerst werden ausgewählten Zeichen optisch in Textform überführt. Diese Dokumente werden anschließend mit Methoden der linguistischen Datenverarbeitung analysiert. Der Benutzer kann die Fragen in natürlicher Sprache stellen und bekommt daraufhin relevante Antworten angezeigt (z.B. werden Dokumente gefunden, bei denen „Hund“ in beliebiger Form auftaucht).
Schließlich sollen die Projektergebnisse der Fach- und Laienöffentlichkeit durch Workshops und Schulungen präsentiert werden. Das Portal dient somit der Fach- und Laienöffentlichkeit in einem größeren Umfang als bisher. Gleichzeitig wird so Feedback von den Benutzern eingeholt, das bei der Umsetzung der Teilziele helfen soll.
Während der Projektumsetzung vernetzen sich die Fachleute beider Nachbarstaaten aus verschiedenen Bereichen: Geschichte, Bau-Historische Forschung, Archäologie und Informatik.