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StAN, Amtsgericht Uffenheim

Archiv

Archiv Kürzel: 
StAN
Archivgliederung: 
StA Nürnberg

Bestand

Bestandsbezeichnung: 
Amtsgericht Uffenheim
Bestandsnummer: 
235/28
Bestandsbeschreibung: 
Die Amtsgerichte in Bayern gingen bei der reichsweiten Verwaltungsreform 1879 nahezu natlos aus den seit Beginn des 19. Jahrhunderts in Bayern eingerichteten Landgerichten älterer Ordnung (ä.O.) hervor. Als nächsthöhere Instanz waren ihnen die neuen Landgerichte überstellt, die organisatorisch die vorherigen Bezirksgerichte fortsetzten. In bürgerlichen Rechtssachen waren die Amtsgerichte seit 1879 zuständig für kleinere Streitsachen, für das Konkursverfahren und für alle früher den Stadt- und Landgerichten zugewiesenen Angelegenheiten. In Strafsachen verhandelten die Schöffengerichte bei den Amtsgerichten alle Übertretungen und geringere Vergehen sowie alle Vergehen, die ihnen von den Strafkammern überwiesen wurden. Zwischen 1925 und 1933 sind 31 Amtsgerichte aus Kostengründen aufgehoben worden. Wie die anderen Gerichte gingen auch die Amtsgerichte 1935 in die unmittelbare Zuständigkeit des Reiches über. Nachdem die amerikanische Militärregierung im Oktober 1945 die Wiedereröffnung der nach Kriegsende zunächst geschlossenen ordentlichen Gerichte genehmigt hatte, nahmen bis zum Frühjahr 1946 185 Amtsgerichte in Bayern die Tätigkeit wieder auf. Seit der Wiedereinführung der einheitlichen Gerichtsverfassung 1950 war Bayern bestrebt, die Organisation der Amtsgerichte durch die Bildung größerer Gerichtssprengel zu verbessern. Die Auflassung kleinerer Gerichte erwies sich jedoch als außerordentlich schwierig, da der örtliche und regionale Widerstand gegen den Einzug von Gerichtsstellen sehr stark war. Kleinere Gerichte wurden nun vielfach als Zweigstellengerichte geführt, die organisatorisch zu benachbarten Amtsgerichten gehörten. Dadurch arbeiteten seit 1950 209 Amtsgerichte und 37 Zweigstellengerichte, wobei letztere später vornehmlich für die Vormundschafts-, Nachlass- und Grundbuchangelegenheiten zuständig waren. Bis zur Verwaltungsreform reduzierten sich die Zahlen auf 168 Amtsgerichte mit sieben Außen- und acht Zweigstellen und die Gerichts- und Verwaltungsbezirke stimmten nicht zwangsläufig überein. Zahlreiche Gerichte umfassten Gemeinden aus mehreren Landkreisen. Mit der Verwaltungsreform 1972 blieb nunmehr ungefähr ein Amtsgericht pro Landkreis bestehen, sodass letztendlich 72 Amtsgerichte übrig blieben, die meist für je einen Landkreis und gegebenenfalls eine kreisfreie Stadt zuständig sind. Von den zunächst 48 zusätzlichen Zweigstellen existierten ab 1980 nur noch 34. Das Amtsgericht Uffenheim setzte 1879 die Arbeit des 1808 eingerichteten Landgerichts (ä.O.) Uffenheim fort. Nach der Verwaltungsreform wurde das Amtsgericht Uffenheim 1973 aufgelöst und seine Gemeinden bis auf drei Orte, die dem Amtsgericht Kitzingen zufielen, vom Amtsgericht Neustadt a.d.Aisch übernommen. Bei dem vorliegenden Bestand handelt es sich um die Abgaben des Amtsgerichts Uffenheim an das Staatsarchiv Nürnberg. Nach einer eingehenden Provenienzanalyse sind unter anderem Zivilprozessakten, Briefprotokolle, Ehe- und Erbverträge oder auch preußische Hypothekenbücher enthalten. Der Bestand ist derzeit nur in Teilen in EDV, ansonsten in analoger Form verzeichnet.
Umfang AE: 
1939
Umfang lfm: 
44,4
Zugänglichkeit: 
zugänglich

Findmittel

Titel des Findmittels: 
Amtsgericht Uffenheim
Untertitel des Findmittels: 
Rep. 235/28
Kernlaufzeit des Findmittels: 
1806-1973
Verzeichnet von: 
Meier, Friedrich, Wyschkon
Jahr der Fertigstellung: 
2007
Signatur der Bohemica: 
754
Bohemica-Beschreibung: 
Fiskus gegen die Erben des Geheimen Rats von Hammer von Würzburg wegen Grundzins- und Handlohnsforderung (Erbe: Obristleutnant Roll von Eger).

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