Tschechisch-bayerischer Archivführer

Die bayerischen und tschechischen staatlichen Archive sind stolz, dass mit dem tschechischbayerischen Archivführer das bestehende Webportal www.portafontium.eu um einen attraktiven Baustein erweitert werden kann. Der tschechisch-bayerische Archivführer ist als zweisprachige Online-Datenbank ein neuer Zugang zu Bohemica in bayerischen Archiven und zu Bavarica in tschechischen Archiven.

Bei den Bohemica handelt es sich um Informationen zu Archivgut über die Tschechische Republik in ihren aktuellen Grenzen im Hinblick auf ihr Gebiet, ihre Orte, Personen, Institutionen, Vereine, Gebäude, Denkmäler, historischen Ereignisse etc. aus den staatlichen bayerischen Archiven, und zwar dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv und den Staatsarchiven Amberg, Augsburg, Bamberg, Coburg, Landshut, München, Nürnberg, Würzburg, außerdem aus der Abteilung Lastenausgleichsarchiv des Bundesarchivs in Bayreuth.

Die Bavarica sind Informationen zu Archivgut über Bayern in seinen aktuellen Grenzen im Hinblick auf sein Gebiet, seine Orte, Personen, Institutionen, Vereine, Gebäude, Denkmäler, historischen Ereignisse usw. aus allen tschechischen Staatlichen Gebietsarchiven einschließlich der Kreisarchive, also der Gebietsarchive in Plzeň/Pilsen, Třeboň/Wittingau, Litoměřice/Leitmeritz, Prag und Samrsk, ferner des Mährischen Landesarchivs in Brno/Brünn, des Landesarchivs in Opava/Troppau und schließlich des Nationalarchivs in Prag, womit im wesentlichen alle staatlichen Archive der Tschechischen Republik vertreten sind.

Derzeit reichen die erfassten Bavarica und Bohemica bis zum Jahr 2007, der tschechisch-bayerische Archivführer umfasst die Überlieferung eines ganzen Jahrtausends. Die älteste nachgewiesene Urkunde datiert vom 19. April 1010: König Heinrich II. verleiht der Äbtissin Heilika und ihrem Kloster Passau-Niedernburg seinen Anteil am Zoll zu Passau und den gesamten böhmischen Zoll (München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Hochstift Passau Urkunden 25/1). Die vorliegende Datenbank soll in Zukunft aktualisiert und erweitert werden.

Deutschsprachige und tschechischsprachige Forscherinnen und Forschern können sich damit einen Überblick über Archive und Bestände jeweils in ihrer Muttersprache verschaffen, ihre Archivrecherchen am heimischen PC gezielter als bisher vorbereiten und grenzüberschreitende Archivreisen effektiver planen. Der Zugang zu Archivgut kann leichter und bequemer erfolgen.

Der tschechisch-bayerische Archivführer und der damit öffentlich und barrierefrei zugängliche digitale Inhalt entstand mit finanzieller Förderung der EU aus dem Ziel 3-Programm Grenzübergreifende Zusammenarbeit Freistaat Bayern – Tschechische Republik 2007–2013 (INTERREG IV A).